Jedes Jahr erstatten die Hausratversicherer für versicherte Schäden weit über eine Milliarde Euro für beziehungsweise an ihre Versicherungskunden. Welche versicherten Risiken besonders teure Schäden verursachen, belegt eine aktuelle Statistik.

Im vergangenen Jahr verursachte die durch eine Hausratversicherung abgedeckte versicherte Gefahr Einbruchdiebstahl die meisten und insgesamt die teuersten Schäden. Dies zeigen aktuelle Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Bei der Höhe der jährlichen Sturm- und Hagel- sowie sonstigen Naturgefahrenschäden gab es zwischen 2010 und 2017 immense Schwankungen. Leitungswasserschäden werden hingegen tendenziell immer teurer.

Die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Hausratversicherer haben 2017 für oder an ihre Versicherungskunden im Rahmen der bestehenden Hausratversicherungs-Policen rund 1,3 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen erbracht. Zwischen den Jahren 2000 und 2017 zeigt sich ein regelrechtes Auf und Ab bei den Gesamtschadenhöhen.

Am meisten hatten die Hausratversicherer 2002 mit fast 1,5 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen bezahlt, am wenigsten 2006 bis 2008 mit jeweils nicht ganz 1,2 Milliarden Euro. Zwischen 2000 und 2017 summieren sich die vom GDV genannten Schadenaufwendungen auf über 23 Milliarden Euro. Die häufigste Schadenursache im Rahmen der bestehenden Hausrat-Policen waren 2017 Einbruchdiebstähle mit rund 340.000 Versicherungsfällen. Auf Rang zwei liegt die Gefahr „Feuer“. In dieser Kategorie waren laut GDV rund 230.000 Schäden zu verzeichnen.

Einbruchdiebstahl ist häufigste und teuerste Ursache

Dahinter folgt die Gefahr „Leitungswasser“ mit etwa 170.000 Ereignissen vor den Sturm- und Hagelschäden, deren Zahl mit circa 140.000 angegeben wird. Darüber hinaus hatte die Branche rund 50.000 Glas- und etwa 20.000 Elementarschäden zu regulieren. Elementarschäden sind laut GDV Naturgefahren wie Überschwemmung (Ausuferung und Starkregen), Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch.

Der größte Posten bei den Versicherungsleistungen in Form von Bruttoaufwendungen wurde ebenfalls durch die Einbruchdiebstähle verursacht. 490 Millionen Euro zahlten die Hausratversicherer 2017 dafür an ihre Kunden. Für Feuer betrugen die Versicherungsleistungen 360 Millionen Euro, während Leitungswasserschäden mit 260 Millionen Euro zu Buche schlugen. Für Sturm- und Hagelschäden waren 60 Millionen Euro zu bezahlen, für Elementarereignisse 30 Millionen Euro und für Glasbrüche 20 Millionen Euro.

Einbruchdiebstähle bleiben Problemfeld

2017 kamen die Bruttoaufwendungen für Schäden nach Einbruchdiebstählen auf einen Anteil von fast 40 Prozent an den gesamten Schadenaufwendungen, die durch die Hausratversicherer geleistet wurden. Die 490 Millionen Euro stellen den niedrigsten Wert seit 2011 dar. Der Höchstwert wurde 2015 mit fast 700 Millionen Euro erreicht. Seinerzeit war auch der Anteil an den gesamten Versicherungsleistungen mit fast 50 Prozent am größten.

Während die Schadenzahl zwischen 2011 und 2016 relativ konstant in einem Korridor zwischen 390.000 und 420.000 lag, ging sie im vergangenen Jahr um rund ein Achtel zurück. Der durchschnittliche Schadenaufwand je Einbruchdiebstahl hat sich ebenfalls zum zweiten Mal in Folge vermindert. Für 2017 weist der GDV hier einen Wert von über 1.450 Euro pro Einbruchdiebstahl aus. Das ist circa ein Zehntel weniger als zwei Jahre zuvor, aber rund ein Achtel mehr als noch 2010.

Weniger Wohnungseinbrüche als Einbruchdiebstahlfälle

Auffällig ist, dass die Werte bei der Gefahr Einbruchdiebstahl massiv von denen für Wohnungseinbrüche abweichen. Im vergangenen Jahr wurden zum Beispiel laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2017) in Deutschland 116.540 Wohnungseinbrüche polizeilich registriert, die Hausratversicherer zahlten jedoch für 340.000 Einbruchdiebstahl-Schäden.

Dies liege daran, dass unter Einbruchdiebstahl auch Schäden infolge von Raub oder Diebstahls aus Hotelzimmern, Krankenhäusern et cetera erfasst werden, wie der GDV erläutert.

Feuer: Schadendurchschnitt steigt auf Rekordniveau

Die durchschnittliche Schadenhöhe je Feuerschaden nahm in den letzten Jahren deutlich zu. 2017 wurde pro Feuerschaden über 1.550 Euro von den Versicherern erstattet, das ist um etwa die Hälfte mehr als noch in 2011.

Die Bruttoaufwendungen für alle versicherten Brandschäden verharrten zum zweiten Mal in Folge auf dem Tiefstwert von circa 360 Millionen Euro. 2011 war noch ein Spitzenwert von 400 Millionen Euro zu verzeichnen. Auch die Schadenzahl ist 2017 auf einen neuen Tiefstand gesunken. Sechs Jahre zuvor gab es noch etwa zwei Drittel mehr Schäden.

Leitungswasserschäden werden immer teurer

Auch Leitungswasserschäden wurden mit durchschnittlich fast 1.500 Euro pro Schaden zwischen 2010 und 2017 um rund die Hälfte teurer. Die Anzahl der Fälle ging dagegen auf Achtjahressicht von 220.000 auf 170.000 zurück. Die Versicherungsleistungen für Leitungswasserschäden insgesamt sind dagegen im Vergleich zu 2013 um etwa ein Viertel von 210 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro angestiegen. Doch auch 2012 lag der Schadenaufwand bei 260 Millionen Euro.

Für rund 40.000 bis 50.000 Glasschäden pro Jahr zahlten die Hausratversicherer im Betrachtungszeitraum jährlich zwischen zehn und 20 Millionen Euro an Versicherungsleistungen. Die durchschnittliche Schadenhöhe je Glasbruch betrug knapp 400 Euro in 2017.

Große Schwankungen bei Sturm/Hagel- …

Die Sturm- und Hagelschäden schwankten zwischen den letzten Jahren stark – 2012 wurden 70.000 und in den Jahren 2015 sowie 2017 140.000 Schäden gemeldet. Die Schadenleistungen insgesamt bewegten sich seit dem Jahr 2010 stark, nämlich zwischen mindestens 30 Millionen Euro in 2012 und höchstens 80 Millionen Euro im Jahr 2013.

In letztgenanntem Jahr gab es mit „Andreas“ einen der schadenträchtigsten und damit teuersten Stürme aller Zeiten. Die niedrigste durchschnittliche Schadenhöhe je Schaden beläuft sich seit 2010 laut GDV auf etwa 350 Euro (2015), die höchste auf rund 750 Euro (2016). 2017 lag die durchschnittliche Schadenhöhe bei etwas über 400 Euro.

… und Naturgefahrenschäden

Auch die Naturgefahrenschäden schwankten stark. Hier hatten die Hausratversicherer in den Jahren 2013, 2014 und 2016 jeweils etwa 30.000 Schäden zu verzeichnen, 2012 waren es nur rund 10.000 Versicherungsfälle. 2013, als neben „Andreas“ auch noch ein „Jahrhundert“-Hochwasserereignis anfiel, betrugen die Bruttoaufwendungen für die Versicherungsschäden circa 90 Millionen Euro. 2012 und 2015 waren es hingegen nur jeweils etwa zehn Millionen Euro. Die Schadenhöhe je Schaden betrug bei den Elementarschäden rund 2.050 Euro in 2017, 2016 waren es sogar über 2.800 Euro.

Die Daten des GDV verdeutlichen, wie wichtig eine Hausratversicherung und auch eine Elementarschadenrisiko-Versicherung für den Hausrat, die teils optional in eine Hausratpolice mitversichert werden kann, aus finanzieller Hinsicht bei einem Schaden sein kann.

Quelle: (verpd)

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