Immer wieder verursachen Tornados auch in Deutschland Schäden in Millionenhöhe. Das dieses Naturphänomen auch in unserer Region keine Ausnahme ist, belegen Wetteraufzeichnungen. Wie man sich gegen die Schäden absichern kann.

Entsteht ein heftiges Sommergewitter, steigt auch die Gefahr, dass sich Tornados entwickeln. Jedes Jahr gibt es in Deutschland laut Experten zwischen 30 und 60 dieser Wirbelstürme. Sie sind hochgradig gefährlich, hinterlassen oftmals eine Schneise der Zerstörung und sind zudem eine Bedrohung für Leib und Leben. Mit dem passenden Versicherungsschutz lassen sich wenigstens die finanziellen Folgen eines Wirbelsturmschadens abdecken.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes gab es hierzulande im Zeitraum ab 2000 bis einschließlich 2022 jährlich im Durchschnitt 47 bestätigte Tornados. Die Anzahl der Verdachtsfälle ist ungemein höher. So gab es laut dem Webportal tornadoliste.de allein in diesem Jahr bis Anfang Juli bereits elf bestätigte und 51 Verdachtsfälle.

Abgedeckte Häuser, zerstörte Autos, umgestürzte Bäume und zahlreiche Verletzte – dies ist eine typische Schadenbilanz von Tornado Ereignissen. Einer der schwersten trat Mitte Mai letzten Jahres in Paderborn auf. Er zog eine 300 Meter breite und fünf Kilometer lange Schneise der Verwüstung. Dabei wurden 43 Menschen verletzt, davon 13 schwer.

Die gewaltigen Schäden, die bei einem Tornado entstehen, resultieren einerseits durch die Windstärke selbst, aber auch durch die vom Tornado herumgewirbelten Gegenstände.

Wie ein Tornado entsteht

Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) treten Wirbelstürme häufig in Verbindung mit Gewitterfronten im Sommer auf. Damit ein Tornado entsteht, müssen laut Wetterexperten eine hohe Luftfeuchtigkeit, Schauer und Gewitter sowie eine starke Windzunahme und -drehung in höheren Luftschichten vorliegen. Eine genaue Vorhersage, ob oder wann ein Tornado auftritt, ist in der Regel nicht möglich.

Nach der allgemeinen Definition ist ein Tornado ein kleinräumiger, schlauchartiger Wirbel, der in einer Schauer- oder Gewitterwolke entspringt und bis zum Boden reicht.

Die Tornadostärke wird nach der sogenannten Fujita-Skala – F0 bis F12 – entsprechend den angerichteten Schäden beurteilt, da die Windmessung innerhalb eines Tornados oftmals nicht möglich ist. Dabei sind die Werte von F7 bis F12 – also eine Windgeschwindigkeit über 612 Stundenkilometer – theoretischer Natur, da sie bis dato noch nicht gemessen wurden.

Schwere Schäden bereits ab Tornadostärke F1

Hierzulande gibt es jedes Jahr Tornados der Stärke F0. Häufig kommen auch F1- und F2- sowie vereinzelt auch F3-Tornados vor. Selbst F4- und F5-Tornados haben in Deutschland schon verheerende Schäden angerichtet.

Ein F0-Tornado hat eine Windstärke von 63 bis 117 Stundenkilometern und kann bereits Dachziegel vom Dach heben und Äste von den Bäumen reißen. Ein F1-Tornado mit einer Windgeschwindigkeit zwischen 117 und 180 Stundenkilometern reicht beispielsweise aus, um Autos von den Straßen zu schieben, Wohnmobile umzuwerfen. F2-Tornados können darüber hinaus alle Bäume entwurzeln und Mauern zum Einsturz bringen.

Bei einem F3-Tornado mit einer Windgeschwindigkeit zwischen 254 und 332 Stundenkilometern werden selbst Dächer und Wände von stabilen Häusern zerstört, Lkws umgeworfen, Züge zum Entgleisen gebracht und ganze Wälder entwurzelt.

Wenn ein Tornado naht

Eine genaue Vorhersage, ob oder wann ein Tornado auftritt, ist meist nicht möglich. Tritt ein Tornado in unmittelbarer Nähe auf, sollte man sich, anders als bei einem Gewitter, nicht in ein Auto setzen, denn schon relativ schwache Tornados können Autos von der Straße „wehen“.

Am sicherten ist der Aufenthalt in einem Steinhaus, und wenn keine Überschwemmung droht, hier insbesondere im Keller. Doch auch innerhalb eines Hauses sollte man sich nicht direkt an einem Fenster oder einer Türe aufhalten, denn dort könnte man von herumfliegenden Gegenständen wie Dachziegeln oder Baumästen getroffen werden.

Wird man im Freien von einem Tornado überrascht, „sollte man stets versuchen einem Tornado auszuweichen, da die meisten nicht breiter als 100 Meter sind. Ein Abstand von einem Kilometer reicht aus“. Dies rät der DWD-Tornadobeauftragte Andreas Friedrich in seiner downloadbaren Veröffentlichung „Achtung Tornado“.

Kann man sich nicht mehr in Sicherheit bringen, rät der Friedrich in dem Bericht zudem, „sich zur Not flach auf den Boden zu legen, denn schwächere Tornados ziehen dann vielleicht über einen hinweg und die Gefahr ist so am geringsten, von umherfliegenden Gegenständen getroffen zu werden“.

Der passende Versicherungsschutz bei Tornadoschäden

Schäden, die ein Tornado ab der Klasse F0 an einem Wohngebäude anrichtet, sind über eine bestehende Wohngebäudeversicherung und entsprechende Sturmschäden am Hausrat über eine abgeschlossene Hausratversicherung abgedeckt.

Wird ein Auto durch einen Tornado beschädigt beispielsweise, weil es durch umherfliegende Äste getroffen oder von der Straße gehoben wird, ist dies durch eine bestehende Teilkaskoversicherung, die automatisch auch in einer Vollkaskoversicherung enthalten ist, abgedeckt.

Dabei spielt es bei den genannten Policen keine Rolle, ob es sich um direkte oder indirekte Sturm- oder Tornadoschäden handelt. Von direkten Sturm- oder Tornadoschäden spricht man, wenn beispielsweise das Dach abgedeckt wird. Ein indirekter Schaden hingegen ist es, wenn der Sturm einen Baum entwurzelt und dieser auf ein Hausdach oder ein Auto fällt.

In allen genannten Policen sind Sturmschäden ab einer Windstärke von 63 Stundenkilometern – das entspricht der Windstärke acht nach der sogenannten Beaufortskala – und damit auch alle Tornadoschäden ab der Stärke F0 versichert.

Quelle: (verpd)

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