Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. hat seine regionale Naturgefahrenbilanz vorgelegt. Sie zeigt, in welchen Bundesländern es letztes Jahr besonders viele Sachschäden durch Stürme, Überschwemmung und anderen Naturrisiken gab.

Sturm, Hagel, Blitz und weitere Naturgefahren haben 2022 Sachschäden in Höhe von rund vier Milliarden Euro verursacht. Die höchsten Aufwendungen waren in Nordrhein-Westfalen zu leisten. Bezüglich der Schadenhäufigkeit pro 1.000 Verträge liegt Niedersachsen an erster Stelle. Dies berichtet der GDV.

Hinsichtlich der versicherten Sachschäden durch Unwetter- und sonstige Naturrisiken lag das vergangene Jahr auf einem unterdurchschnittlichen Niveau, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).

Dies geht aus der regionalen Naturgefahrenbilanz hervor, ein Report der die versicherten Schäden durch Unwetterereignisse an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie an Kraftfahrzeugen erfasst.

Nur ein Drittel der Schadensumme von 2021

Demnach regulierten die Versicherungs-Unternehmen 2022 Schäden in Höhe von rund vier Milliarden Euro. Damit wurde im vergangenen Jahr nur etwa ein Drittel der Schadensumme von 2021 (hochgerechnet aktuell 13,2 Milliarden Euro) verzeichnet.

Auf die Sachversicherung, also Hausrat-, Gebäude- und gewerbliche Versicherungen entfielen 2022 3,1 Milliarden Euro und auf die Kfz-Versicherung 900 Millionen Euro.

Die meisten Sach- und Kfz-Schäden, wurden durch Sturm, Hagel und Blitz verursacht. Insbesondere die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar wirkten sich auf die Bilanz der Sachversicherer aus. Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002.

Es gab aber auch Schäden durch weitere Naturgefahren, sogenannte Elementarrisiken, wie Starkregen und Überschwemmung.

Absicherung von Schäden durch Naturrisiken

Unwetterschäden am Auto durch Hagel, Überschwemmung, Blitz und Sturm lassen sich durch eine Teilkaskoversicherung, die automatisch auch in der Vollkaskoversicherung enthalten ist, absichern. Dieser Voll- und/oder Teilkaskoschutz kann in der Regel in der Kfz-Versicherung, bei der die Kfz-Haftpflichtversicherung besteht, gegen Aufpreis miteingeschlossen werden.

Hauseigentümer, die ihre Immobilie gegen Schäden durch die Naturrisiken Blitzeinschlag, Sturm und Hagel absichern möchten, benötigen eine Gebäudeversicherung.

Wer seinen Hausrat gegen diese Risiken versichern will, sollte eine Hausratversicherung und zur entsprechenden Absicherung des Firmeninventars eine Geschäftsinhalts-Versicherung haben. Für Industrieunternehmen und landwirtschaftliche Betriebe gibt es ebenfalls diverse Policen, mit denen man Schäden durch Naturgefahren wie Blitzeinschlag, Sturm und Hagel am Inventar, an den Vorräten, Maschinen oder sonstigem Hab und Gut absichern kann.

Elementarrisiken lassen sich meist optional in einer Gebäude-, Hausrat-, Firmen- und/oder Geschäftsinhalts-Police im Rahmen einer Elementarschaden-Versicherung mitversichern.

Die Bundesländer mit den höchsten Schäden

Nordrhein-Westfalen führt mit einer versicherten Sach- und Kfz-Schadensumme von rund 793 Millionen Euro den Vergleich der Bundesländer an. Auf Platz zwei liegt Bayern mit knapp 696 Millionen Euro. Im Freistaat wurden besonders viele Beschädigungen an Fahrzeugen registriert.

Dahinter folgen Niedersachsen (Schadensumme: 539 Millionen Euro), Rheinland-Pfalz (481 Millionen Euro) und Baden-Württemberg (285 Millionen Euro). Zwischen 100 und 200 Millionen Euro versicherte Sach- und Kfz-Schäden gab es in Schleswig‑Holstein (175 Millionen Euro), Brandenburg (168 Millionen Euro), Hessen (133 Millionen Euro), Hamburg (125 Millionen Euro), Sachsen‑Anhalt (124 Millionen Euro), Sachsen (115 Millionen Euro) und Mecklenburg‑Vorpommern (102 Millionen Euro).

Mit 27 Millionen Euro weist Bremen die niedrigste Schadensumme auf. Darüber lagen das Saarland mit 47 Millionen Euro, Thüringen mir 59 Millionen Euro und Berlin mit 92 Millionen Euro.

Die Schadenhäufigkeit war in Niedersachsen an höchsten

Die bundesweite Schadenhäufigkeit lag bei 35,2 versicherten Sach- und Kfz-Schäden pro 1.000 bestehenden Sach- und Kfz-Kasko-Versicherungsverträgen.

Weit über dem Durchschnitt lagen die Schadenquoten der Bundesländer Niedersachsen mit 66,8, Hamburg mit 57,9, Schleswig-Holstein mit 55,1, Mecklenburg‑Vorpommern 54,4, Brandenburg mit 51,1 und Sachsen‑Anhalt mit 47,2 Schäden je 1.000 Sach- und Kfz-Versicherungspolicen.

Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen mit 43,5 und Bremen mit 43,2 Sach- und Kfz-Schäden pro 1.000 Versicherungsverträgen. Eine unterdurchschnittliche Schadenquote hatten letztes Jahr Rheinland‑Pfalz (28,6), Sachsen (27,6), Thüringen (26,4), Berlin (26,3), Saarland (26,1), Hessen (20,3), Bayern (17,7) und Baden‑Württemberg (10,3).

Quelle: (verpd)

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