Für eine bedarfsgerechte Altersvorsorge und Vermögensbildung bieten die Versicherer verschiedene Absicherungen an. Und dies wird von den Verbrauchern auch genutzt, wie entsprechende Analysedaten belegen.
Statistisch gesehen hat rund jeder Einwohner Deutschlands einen privaten und/oder betrieblichen Lebens- oder Rentenversicherungs-Vertrag. Allein letztes Jahr wurden fast fünf Millionen neue Policen abgeschlossen – gegenüber dem Vorjahr ein Plus um 4,6 Prozent. Varianten mit höheren Ertragschancen waren dabei besonders beliebt. Dies zeigen aktuelle Daten des Branchenverbandes.
Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hatten die Bürger letztes Jahr in Deutschland rund 82,7 Millionen bestehende Lebensversicherungen. Davon waren rund 4,9 Millionen Policen in 2021 neu abgeschlossen worden.
Mit einem entsprechenden Vertrag ist unter anderem eine bedarfsgerechte Altersvorsorge, eine Hinterbliebenen-Absicherung oder auch eine Vermögensbildung möglich.
Dazu gibt es unterschiedliche Lösungen: von der Kapitallebens-, Renten- oder Risikolebens-Versicherung über die Restschuldversicherung bis hin zur Invaliditäts- oder Pflegerentenversicherung. Angeboten werden mitunter staatlich geförderte Rentenversicherungen wie Riester- oder Rürup-Rentenverträge sowie klassische oder fondgebundene Lebensversicherungen.
Von Kapitalsumme bis hin zur lebenslangen Rente
Je nach Vereinbarung bieten Lebens- oder auch Rentenversicherungen dem Versicherten zum Beispiel eine monatlichen Rente und/oder eine einmalige Kapitalauszahlung.
Bei der klassischen Variante wird eine bestimmte Kapitalsumme und/oder lebenslange Monatsrente garantiert. Die Leistungshöhe setzt sich unter anderem aus den eingezahlten Beiträgen, einer garantierten Verzinsung – dem Höchstrechnungszins, auch Garantiezins genannt – und den erwirtschafteten Überschüssen des gewählten Versicherers zusammen.
Durchschnittliche Erträge deutlich höher als Garantiezins
Aktuell liegt der Höchstrechnungszins, der vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) jährlich entsprechend der jeweiligen Finanzmarktentwicklung verbindlich festgelegt wird, bei einer ab 2022 neu abgeschlossenen Police bei 0,25 Prozent. Der bei Vertragsabschluss aktuelle Garantiezins gilt für die gesamte Laufzeit des Versicherungsvertrages.
Doch obwohl dieser garantierte Höchstrechnungszins in den letzten Jahren sukzessive gesunken ist – von 2017 bis 2021 waren es noch 0,9 Prozent – sicherten die bei den Lebensversicherungen anfallenden Überschussbeteiligung den Versicherten laut GDV „attraktive Leistungen“.
Dies gehe „auch auf die veränderte Strategie der Versicherer zurück, die im Niedrigzinsumfeld ihre Kapitalanlagen breiter gestreut und beispielsweise den Anteil von Aktien oder alternativen Investitionen erhöht haben“, so der GDV weiter. Die laufende Durchschnittsverzinsung lag letztes Jahr bei 2,52 Prozent.
Bessere Renditechancen
Wer höhere Renditechancen bei der Lebens- oder Rentenversicherung wünscht, als es die klassische Lebensversicherung mit einem gesetzlichen Garantiezins zulässt, dem stehen zwei Varianten zur Auswahl.
Eine davon ist die fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherung. Hier wird der Sparanteil in einem oder mehreren Investmentfonds angelegt, die teils der Kunde selbst mit auswählen kann. Der Versicherte wird laut GDV somit „an den Kursgewinnen, aber auch an den Kursverlusten der zugrundeliegenden Wertpapiere beteiligt“. Die andere Variante ist die Mischvarianten mit Garantien.
Rentenversicherung als Mischform mit Garantien bevorzugt
Besonders häufig wurden letztes Jahr Rentenversicherungen abgeschlossen. Nach den Daten des Verbandes waren knapp die Hälfte aller Neuzugänge Rentenversicherungs-Verträge, nämlich fast 2,4 Millionen Policen. Davon waren 1,5 Millionen Verträge Mischformvarianten mit Garantien sowie 545.000 fondsgebundene und 326.000 klassische Rentenversicherungs-Policen.
Fast 920.000 und damit fast ein Fünftel der Neupolicen entfielen auf Restschuldversicherungen. Diese übernimmt je nach Vereinbarung bei Tod, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit und/oder Arbeitslosigkeit eines Kreditnehmers dessen ausstehende Restschuld und/oder zahlt vorübergehend die anfallenden Kreditraten weiter.
Jeweils rund jede neunte neu abgeschlossene Lebensversicherungs-Police war eine Kapitallebens-, eine Invaliditäts- oder eine Risikolebensversicherung. Konkret waren es 365.400 klassische und 63.500 fondsgebundene Kapitallebens-Versicherungen, 431.900 Risikolebens- sowie 464.100 Invaliditäts-Versicherungen.
Welche Vorsorgestrategien für den Einzelnen entsprechend seinem Bedarf und seiner individuellen Ansprüche am sinnvollsten sind, und was für Lebensversicherungs-Varianten hierzu in Frage kommen, lässt sich bei einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann klären.
Quelle: (verpd)