Eine Umfrage belegt, dass es teils signifikante Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Krankenversicherten bei der Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem gibt.
Laut einer aktuellen Studie beurteilen die gesetzlich und die privat Krankenversicherten die Leistungen und Versorgung im Gesundheitswesen unterschiedlich. So ist die Mehrheit der privat Krankenversicherten mit dem aktuellen Gesundheitssystem zufrieden. Für die gesetzlich Krankenversicherten gilt dies jedoch nicht. Auch bei den bisherigen Erfahrungen und künftigen Erwartungen hinsichtlich des jeweiligen Krankenversicherungs-Schutzes gibt es teils signifikante Unterschiede.
Die Markt- und Meinungsforscher der Forsa Politik und Sozialforschung GmbH sind im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido), der Frage nachgegangen, wie die Einwohner das Gesundheitssystem bewerten. Für die aktuelle Studie wurden Anfang des Jahres rund 1.000 gesetzliche und 1.000 privat Krankenversicherte befragt.
In einer älteren Studie aus dem Jahr 2012 wurden teilweise dieselben Fragen gestellt, was in Teilbereichen einen direkten Zeitvergleich ermöglicht.
Unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen
Insgesamt sind laut Befragung aktuell rund 44 Prozent mit dem Gesundheitssystem zufrieden oder sehr zufrieden. Das ist ungefähr derselbe Anteil wie im Jahr 2012. Allerdings unterscheidet sich das Zufriedenheitsniveau zwischen den gesetzlich und den privat Krankenversicherten. So ist derzeit die Mehrheit, nämlich 55 Prozent der PKV-Versicherten zufrieden oder sehr zufrieden. Bei den GKV-Versicherten waren es dagegen nur 42 Prozent.
Des Weiteren sind 20 Prozent der gesetzlichen, aber nur elf Prozent der privat Krankenversicherten der Ansicht, dass sich ihr persönlicher Krankenversicherungs-Schutz in den letzten Jahren verschlechtert hat. Zudem gehen 40 Prozent der GKV-Versicherten davon aus, dass sich der Leistungsumfang ihrer Krankenversicherung künftig reduzieren wird. Bei den PKV-Versicherten hatten deutlich weniger, nämlich 31 Prozent, diese Befürchtung.
Zudem gaben 41 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Schwierigkeiten hatten, zeitnah einen notwendigen Arzttermin zu bekommen. Von den privat Krankenversicherten berichteten dagegen nur 22 Prozent von entsprechenden Terminierungsproblemen.
Quelle: (verpd)