Die Zahl der Berufsunfähigkeitsfälle wegen psychischer Erkrankungen nimmt seit Jahren zu. Eine Studie hat unter anderem ermittelt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit in den verschiedenen Altersgruppen ist, an einer Depression zu erkranken.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, liegt je nach Altersgruppe zwischen 34 bis 40 Prozent. Gleichzeitig sind psychische Krankheiten auch die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Doch nicht allen Erwerbstätigen ist bekannt, wie sie sich finanziell vor dem Verlust der Arbeitskraft absichern können. Das belegt eine aktuelle Studie.

Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Menschen in Deutschland ist aktuell oder war in der Vergangenheit von einer Depression betroffen. Das ist das Ergebnis einer Studie eines Versicherers.

Die Yougov Deutschland GmbH hatte in dessen Auftrag im Juni 2.865 Personen online befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind nach Angaben der Studienersteller repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Depressionen in jungen und mittleren Jahren am wahrscheinlichsten

Der Erhebung nach liegt die Wahrscheinlichkeit, an einem Seelenleiden zu erkranken, bei den Generationen Z (18 bis 24 Jahre) und X (35 bis 54 Jahre) jeweils bei 40 Prozent und bei der Generation Y (25 bis 34 Jahre) sind es 38 Prozent. Die Babyboomer (55 Jahre und älter) sind hingegen mit 34 Prozent seltener betroffen.

Das Analysehaus Morgen & Morgen GmbH untersucht regelmäßig, was die häufigsten Gründe für eine Berufsunfähigkeit bei Personen sind, die im Vorfeld den Verlust ihrer Arbeitskraft über eine private Berufsunfähigkeits-Versicherung abgesichert hatten. Das jüngste Ergebnis: Psychische Leiden und Nervenerkrankungen waren im Jahr 2020 mit fast 34 Prozent die häufigste Ursache für eine eingetretene Berufsunfähigkeit.

Der Anteil von psychischen Erkrankungen hat im zeitlichen Verlauf fast kontinuierlich zugenommen. Er ist von knapp einem Viertel im Jahr 2008 um fast die Hälfte auf einen neuen Höchststand von aktuell erstmals über einem Drittel gestiegen. Schon seit Jahren sind psychische Leiden der Hauptgrund für eine Berufsunfähigkeit.

Die Vorteile einer Berufsunfähigkeits-Versicherung

Laut der eingangs erwähnten Studie eines Versicherers sagen fast zwei Drittel (64 Prozent) der an einer Depression erkrankten Befragten, die eine Berufsunfähigkeits-Police haben, dass diese finanzielle Absicherung gegen einen Arbeitskraftverlust nützlich für einen beruflichen Neustart ist.

59 Prozent finden sie hilfreich für eine Genesung und 58 Prozent sind der Ansicht, dass ihnen eine solche Versicherung ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Allerdings hat die Erhebung auch ergeben, dass 33 Prozent aller Studienteilnehmer nicht wissen, dass sie ihre Arbeitskraft überhaupt absichern können.

Eine gesetzliche Absicherung besteht nicht

Übrigens, seit 2001 gibt es im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) keine gesetzliche Berufsunfähigkeits-Rente mehr für Personen, die nach dem 1. Januar 1961 geboren sind, auch wenn sie krankheits- oder unfallbedingt ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können.

Nur wer komplett erwerbsunfähig ist oder maximal bis zu sechs Stunden täglich irgendeiner Erwerbstätigkeit nachgehen kann, hat einen Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente der GRV, sofern er die versicherungs-rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Eine volle Erwerbsminderungsrente erhält man nur, wenn man weniger als drei Stunden erwerbstätig sein kann.

Doch selbst wenn ein Anspruch auf eine solche Rente besteht, ist diese in der Regel nicht einmal halb so hoch wie das bisherige Einkommen vor Eintritt der Erwerbsminderung. Diese fehlende oder unzureichende gesetzliche Absicherungslücke bei einer Berufsunfähigkeit lässt sich mit einer privaten Berufsunfähigkeits-Versicherung schließen.

Quelle: (verpd)

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