Die aktuelle Antragsstatistik zur gesetzlichen Altersrente belegt, dass immer mehr eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte, bekannt auch als abschlagfreie Rente ab 63 Jahren, in Anspruch nehmen wollen.

Seit es die „Altersrente für besonders langjährig Versicherte“ gibt, entfällt fast jeder dritte Rentenantrag darauf. 2023 beantragten fast 300.000 Personen diese Rentenart – ein neuer Höchstwert. Und das, obwohl die Zugangskriterien für eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte, häufig auch als Rente ab 63 Jahren bezeichnet, besonders hoch sind.

Wer ab 1952 geboren ist, für den gibt es aktuell fünf gesetzliche Altersrentenarten, die er beantragen kann. Seit rund zehn Jahren gehört dazu die Altersrente für besonders langjährig Versicherte – auch als „abschlagfreie Rente ab 63“ bekannt. Anspruch auf diese Rente hat nur, wer eine bestimmte Altersgrenze erreicht hat und die Wartezeit von 45 Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung erfüllt.

Wer 1952 geboren wurde, konnte bereits im Alter von 63 Jahren eine solche Rente beanspruchen. Seit 2016 erhöht sich das frühestmögliche Renteneintrittsalter für alle, die später geboren wurden, schrittweise auf das 65. Lebensjahr. Wer ab 1964 auf die Welt kam, kann also diese Rentenart frühestens im Alter von 65 Jahren in Anspruch nehmen.

Fast 300.000 Anträge auf abschlagfreie Rente ab 63 Jahren

Doch obwohl die Altersrente für besonders langjährig Versicherte die höchste Wartezeit voraussetzt – bei der Regelaltersrente sind es nur fünf Jahre –, wird sie seit Jahren am zweithäufigsten beantragt. Konkret entfielen seit 2016 auf diese Rentenart jedes Jahr zwischen 28 und 30 Prozent der im Kalenderjahr gestellten Anträge.

Letztes Jahr wurden nach aktuellen Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV) insgesamt knapp 1.017.500 Anträge auf eine gesetzliche Altersrente gestellt.

Davon entfielen 411.500 Anträge auf eine Regelaltersrente und fast 299.800 – und damit rund 29,5 Prozent aller Anträge – auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte. Mehr als 235.900 Personen beantragten eine Altersrente für langjährig Versicherte (mit Abschlägen). Zudem gab es fast 70.000 Anträge auf eine Altersrente für Schwerbehinderte mit oder ohne Abschläge.

Insgesamt hat sich die Anzahl der Anträge auf eine Altersrente von 2022 auf 2023 um 10,4 Prozent erhöht. Die Zahl der Anträge auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte ist im gleichen Zeitraum jedoch um 17,5 Prozent beziehungsweise um rund 44.740 Anträge gestiegen und erreicht damit einen neuen Rekordwert seit Einführung dieser Rentenart.

Niedrige Rente auch für besonders langjährig Versicherte

Selbst wer Anspruch auf eine Altersrente für besonders langjährig Versicherte hat, muss jedoch damit rechnen, dass die Rentenhöhe nicht ausreicht, um den bisherigen Lebensstandard im Ruhestand zu halten.

Denn auch wer 45 Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hat, bekommt nicht einmal die Hälfte seines bisherigen Nettoverdienstes als Rente ausbezahlt, wie ein Blick auf das Nettorentenniveau (Sicherungsniveau vor Steuern), das derzeit bei rund 48 Prozent liegt, belegt.

Rentenexperten wie auch die Bundesregierung raten daher zu einer zusätzlichen Altersvorsorge. Eine Beratung zur passenden Vorsorgehöhe, aber auch zur bedarfsgerechten Form der Altersvorsorge, teils auch mit staatlicher Unterstützung, gibt es auf Wunsch beim Versicherungsfachmann.

Quelle: (verpd)

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